Gartenmärkte

Der Bürgersteig ist hier ja nicht so häufig, die am frühen Morgen von vielen zum Joggen

oder sportlichen Gehen genutzte Strecke vor unserer Tür ist selbst in unserem eher reichen Masaki eine Ausnahme. An den Hauptgeschäftsstraßen sind die Zufußgehenden auf den staubigen Straßenrand angewiesen, der man breiter, mal nicht vorhanden ist. An anderen Stellen beginnt das bebaute und häufig ummauerte Gelände etwas zurückgesetzt, das stehen schon mal Bäume, unter denen immer viele Leute sitzen, auf Kunden wartend, irgend etwas bewachend oder auch einfach so.

Häufig findet man an solchen Stellen die hiesige Art des Gartenmarktes: Viele Reihen Pflanzen in abgesägten Plastikflaschen, ein sicherlich leicht zu bekommendes Produktionsmittel, denn darin wird das Trinkwasser verkauft. Manchmal werden aber auch Reissäcke aus Plastikfasern verwendet, die zerfallen allerdings leichter. Dazu werden meist Pflanzkübel aus Beton angeboten, manche schon bunt angestrichen, manche warten noch auf die Farbwünsche der Kunden. Solche Gartenmärkte sind vermutlich eine Unternehmung, die man ohne größeren Kapitaleinsatz gründen kann. Ich frage mich dabei, ob die Unternehmer einfach das Stück ungenutzte Fläche besetzen oder ob sie dafür irgend jemandem etwas bezahlen müssen, vielleicht der Polizei? Und wie kommt es, dass die Ware nachts nicht abhanden kommt?

Auch tagsüber ist nicht immer ist ein Verkäufer oder einen Verkäuferin zu sehen, immer aber ein selbst gemaltes Schild mit einer Telefonnummer, unter dem man bei Interesse am Kauf anrufen soll. Als wir letztens einige Pflanzen kaufen wollten, erschien dann doch eine Aufsichtsperson, die mit einem altertümlichen Mobiltelefon die Besitzerin des Geschäftes anrief, damit die Preisverhandlungen telefonisch abgewickelt werden konnten. Den vereinbarten Betrag übergaben wir dann dem Wachmann, der sich sichtlich freute, er bekommt wahrscheinlich Prozente.

Mir scheint der tansanische Gartenmarkt eine guten Kombination aus Geschäft und Stadtbegrünung zu sein. BK